ANZUG-RATGEBER:
Blazer, Sakko & Jackett
Die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen Sakko, Jackett und Blazer
Inhalt
Thema 1: Ihr Leitfaden für den perfekten Anzug
Thema 2: Die kleinen, aber feinen Unterschiede zwischen Sakko, Jackett und Blazer
Thema 3: Schnitte und Kragen – so finden Sie das richtige Hemd
Thema 4: Die Anzugshose – darauf kommt es untenrum an
Unterschied
Das Jackett gehört nur zum Anzug auch wenn hier Ausnahmen die Regel bestätigen. Es ist aus demselben Stoff und Muster wie Hose und Weste. Die formellste Variante der drei Arten.
Ein Sakko hingegen kann in Kombination mit anderen Hosen und Stoffen getragen werden (beispielsweise Jeans, kurze Shorts oder Chinos). Es ist lockerer als das Jackett.
Blazer
schicke Stoffjacke
sportlichste, lässigste Variante, die oft figurbetont geschnitten ist
hat seinen Ursprung in der Seefahrt
klassisch in Dunkelblau mit goldenen Knöpfen
2 aufgesetzte Taschen
1-6 Knöpfe und auch als Zweireiher möglich
wird auch in Kombination mit anderen Hosen und Stoffen getragen (z. B. Jeans oder Chino)
Jackett & Sakko
edle Stoffjacken
2-3 Pattentaschen (Taschen die durch eine Klappe verdeckt werden) die immer leicht vernäht sind, damit man sie nicht als Stauraum nutzt und so das Jackett vor dem Ausbeulen bewahrt wird
grundsätzlich mit Brusttasche
1-6 Knöpfe und auch als Zweireiher möglich
Jackett-Arten
Fangen wir oben an – die verschiedenen Jackett-Arten
Einknopf-Jackett
kommt oft in der Abendgarderobe vor
als Smoking mit aufsteigendem Revers oder Schalkragen
hat ein langes Revers, das optisch streckt
gibt es seit ein paar Jahren auch als Business-Jackett
Zweiknopf-Jackett
perfekt für Büro & Freizeit, ein echter Allrounder
nur der obere Knopf wird geschlossen, beim Sitzen wird er geöffnet
dieses Jackett ist am meisten verbreitet
Dreiknopf-Jackett
die klassische Variante
grundsätzlich schließt man den mittleren Knopf; der oberste Knopf ist zusätzlich auch möglich
die elegante Version ist die auf Zweiknopf umgebügelte Variante; dabei "versteckt" sich ein dritter Knopf unterhalb des Revers und kann je nach Belieben verwendet werden oder nicht
Zweireiher
seriöseste Variante
klassische Interpretation: der Zweireiher sollte immer geschlossen getragen werden (auch im Sitzen), nur der untere Knopf kann auch offen getragen werden
modische Interpretation: kurz und schmal geschnitten (dabei das Jackett geöffnet tragen)
Passform
Das entscheidende bei jedem Kleidungsstück ist die Passform. Wenn ein Jackett perfekt sitzt, gewinnen Sie nicht nur an Selbstbewusstsein dazu, sondern strahlen diese Selbstsicherheit auch aus. Deswegen ist es wichtig, dass Sie auf folgende Punkte beim Probieren des neuen Jacketts achten:
Schulter:
sollte nicht zu breit sein, da der Kopf dann im Verhältnis kleiner wirkt und die Ärmel auch zu lang werden
zu schmal darf es auch nicht sein, da der Kopf dann überdimensional groß wirkt und das Sakko spannt
Rücken:
keine horizontale Faltenbildung (insbesondere am Kragen), denn das ist ein Zeichen für eine zu enge Passform
ein glatter, gerader Fall ist wichtig
Taille
körpernaher Schnitt
X-Falte am Knopf darf sich bilden
Ärmel
sollten ca. 1-2 Fingerbreit über der Daumenwurzel aufhören
Hemdmanschette soll sichtbar sein (Schmutzschutz für den Sakko-Ärmel)
Ungefüttert
Die ungefütterte Variante hat weniger Stoff und ist dadurch leichter und luftiger. So haben Sie mehr Bewegungsfreiheit. Ein ungefüttertes Jackett ist mit einer leichten Jacke vom Tragegefühl zu vergleichen.
Halbgefüttert
Beim halbgefütterten Jackett sind die Ärmel manchmal komplett oder gar nicht mit Futter unterlegt. In der Rücken-Schulter-Partie befindet sich das sogenannte überkreuzte "Schmetterlings-Futter". Der Vorteil: Das Jackett hat nach wie vor einen guten Sitz, ist aber wesentlich bequemer zu tragen und die Schwitzgefahr ist dank des reduzierten Stoffes am Rücken geringer. Häufig gesellt sich zum Schmetterlings-Futter auch eine halbe Fütterung an der Jackett-Vorderseite hinzu, die sich nur über die Fläche der Innentasche erstreckt. Auf diese Weise behält das Sakko seinen schönen Fall und fühlt sich für Sie leichter und luftiger an.
Gefüttert
Die gefütterte Variante ist wärmender als die beiden anderen Schnittformen. Die Passform ist stabiler und das Gesamtbild ein wenig steifer, sodass das gefütterte Jackett deutlich förmlicher wirkt als die anderen.

Warum kosten ungefütterte Jacketts trotz weniger Stoff mehr als gefütterte?
Wir verraten es Ihnen: Der Preis hat nichts mit der verwendeten Stoffmenge zu tun, sondern mit der aufwendigeren Verarbeitung. Da das "Innenleben" der halbgefütterten Jacketts sichtbar ist, muss dieses besonders sorgfältig und aufwendig vernäht – in der Fachsprache auch "paspeliert" – werden. Für ungefütterte Jacketts sind zeitintensive Arbeitsschritte nötig, damit das Innere des Jacketts nachher auch optisch schön aussieht. Bei gefütterten Jacketts sorgt das Futter für eine elegante und schicke Optik – nicht so sehr die Verarbeitung.
Einstecktuch
Rechteckfaltung – zeitlos & elegant
Legen Sie das Einstecktuch gerade hin. Nun falten Sie das Tuch in der Mitte und legen die linke Seite auf die rechte.
Das untere Ende des Rechtecks nach oben falten. Dabei 1-2 fingerbreit vom Ende des Einstecktuchs freilassen, sodass es aus der Brusttasche herausschauen kann.
Dreiecksfaltung – edel & festlich
Das Einstecktuch in Form von einer Raute vor sich hinlegen, sodass das Tuch auf der Ecke steht.
Den unteren Teil nach oben falten, sodass ein Dreieck entsteht.
Die linke und rechte Ecke jeweils nach innen schlagen. Dabei entsteht symbolisch ein geöffneter Brief. Danach können Sie es in die Brusttasche stecken, sodass die spitze Kante herausschaut.


